Science of Horror

SoH II

 

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2008, 82 Minuten, BRD/USA, Sprache: Englisch, HD Video, Farbe

Mit dem Erscheinen der Bücher “Men, Women and Chain Saws” (1992) von Carol Clover, sowie Linda Williams Buch “Hard Core” (1989), veränderte sich der feministische Blickwinkel auf die so genannten “low body genres”. Bis dahin wurden Genres wie Horror, in den feministischen Analysen weitestgehend kritisch betrachtet. Die Auffassung war, dass es sich bei diesen Genre um ein für allein auf den männlichen Zuschauer ausgerichtetes Kino handelte, welches oft dazu diente, sadistisches Begehren zu befriedigen. “Men, Women and Chain Saws” und “Hard Core” sorgten auch deshalb für Aufruhr, da sie innerhalb des akademischen „Elite-Umfelds“ der University of California/Berkeley entstanden. Beide Autorinnen sind noch heute Professorinnen in Berkeley. Obwohl sie den frauenfeindlichen Subtext dieser Filme in keiner Weise leugnen, gelang es den Autorinnen, den Weg frei zu machen für eine feministische Betrachtungsweise, die über die etablierten und meist negativ besetzten Vorurteile gegenüber dieser Genre hinausging.

„Science Of Horror“ ist der Versuch diesen neuen Zyklus einzufangen. Bewusst beginnt der Film zunächst damit die populären Begriffe des Horrors zu analysieren, wie zum Beispiel die Begriffe der „Zensur“ oder „Katharsis“, nähert sich aber zunehmend dem feministischen Diskurs. Damit bezweckt der Film einen weiten populär-wissenschaftlichen Raum abzudecken und gleichzeitig Themen aufzugreifen, die filmisch noch nicht verarbeitet wurden. Das fast ebenwürdige Verhältnis von Filmemachern und Theoretikern, ist Teil einer Herangehensweise, die unterschiedliche Perspektiven des Genres sichtbar machen will. Hinzu kommt, dass dieses Verhältnis ein Kommentar wird für die oft abgelehnte Verbindung, die zwischen den Disziplinen der Filmpraxis und der Filmtheorie, besteht.

Regie & Drehbuch: Katharina Klewinghaus
Soundtrack: Fantomas, Hannah von Hübbenet, Jan Lehmann
Interviews: Katharina Klewinghaus, Hasko Baumann
Kamera: Ralph Goertz, Thomas Janze, Logan Leabo, David Sünderhauf
Ton: Henrik Momberger
Schnitt & Postproduktion: Normann Petkau
Animation: Annette Jung
Sound Effects Editor & Sound Mix: Nils Hofmann
Regieassistenz: Nina Berfelde
Beratung: Stefan Ernsting, Peter Thiemann
Produzent: Thomas Janze


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